Fliegenrute. Alles was Du wissen musst.

Der einfache und minimalistische Leitfaden für dein erstes Fliegenfischer-Set & Fliegenrute.

Fliegenrute

Fliegenfischen ist eine Angel-Technik die einen in den Bann ziehen kann. Auch wenn Fliege, Schnur und Präsentation am wichtigsten sind, geht es nicht ohne eine Fliegenrute. Hier ist alles was Du für deine Fliegenrute wissen musst.

Einführung in Fliegenruten

Die Rute ist das Herzstück deiner Ausrüstung. Sie ermöglicht das präzise Werfen der Fliege und das sensible Drillen des Fisches. Verstehe ihre Rolle und wie sie dein Angelerlebnis definiert.

Was ist eine Fliegenrute?

Eine Fliegenrute (oder Fliegenfischrute) ist ein spezieller Angelstab, der für das Fliegenfischen entwickelt wurde. Im Gegensatz zu herkömmlichen Angelruten ist die Fliegenrute darauf ausgelegt, das Gewicht der Fliegenschnur, nicht des Köders, zu werfen. Dies ermöglicht es dem Angler, leichte Fliegen präzise und weit zu werfen, was insbesondere beim Fischen auf scheue oder weit entfernte Fische von Vorteil ist.

Aufbau Fliegenrute

Elemente

Eine Fliegenrute besteht aus mehreren entscheidenden Elementen, die ihre Funktionalität und Leistung bestimmen. Hier sind die wichtigsten Bestandteile:

  • Blank: Das Rückgrat der Rute, in der Regel aus Graphit oder Glasfaser gefertigt.
  • Griff: Hergestellt aus Kork oder EVA-Schaum, bietet der Griff Halt und Komfort.
  • Ringe: Führt die Fliegenschnur entlang der Rute, meist aus Edelstahl oder Keramik.
  • Rollenhalter: Hält die Rolle sicher an der Rute befestigt.

Material

Die Materialien, aus denen Fliegenruten hergestellt werden, beeinflussen ihre Aktion und Leistung. Hier sind die häufigsten Materialien:

  • Graphit: Leicht und stark, bietet schnelle Aktion und hohe Sensibilität.
  • Glasfaser: Flexibler und langlebiger, ideal für langsame Aktionen und sanfte Präsentationen.
  • Bambus: Traditionell und elegant, bekannt für seine geschmeidige Aktion und natürliche Schönheit.

Aktion

Die Aktion einer Fliegenrute beschreibt, wie sie sich unter Belastung biegt und wieder in ihre ursprüngliche Form zurückkehrt. Hier sind die wichtigsten Aktionstypen:

  • Schnelle Aktion: Biegt sich nur im oberen Drittel, ideal für weite Würfe und windige Bedingungen.
  • Mittlere Aktion: Biegt sich bis zur Mitte der Rute, bietet eine gute Balance zwischen Kontrolle und Wurfweite.
  • Langsame Aktion: Biegt sich fast bis zum Griff, ideal für präzise und sanfte Präsentationen.

Länge

Die Länge der Fliegenrute bestimmt ihre Vielseitigkeit und Eignung für verschiedene Angelbedingungen:

  • Kurze Ruten (1,8 – 2,4 m): Ideal für kleine Bäche und präzise Würfe in beengten Verhältnissen.
  • Mittlere Ruten (2,4 – 2,7 m): Vielseitig einsetzbar, gut für Flüsse und Seen.
  • Lange Ruten (über 2,7 m): Perfekt für große Gewässer und weite Würfe.

Klassen

Fliegenruten werden nach Klassen eingeteilt, die angeben, welche Schnurgewicht sie am besten handhaben können:

  • Klasse 2-4: Leicht, ideal für kleine Fische und enge Gewässer.
  • Klasse 5-6: Allrounder, gut für eine Vielzahl von Bedingungen und Fischarten.
  • Klasse 7-9: Schwerer, geeignet für größere Fische und windige Bedingungen.
  • Klasse 10+: Für große Fische und Salzwasserangeln.

Welche Fliegenrute für was?

Die Wahl der richtigen Fliegenrute ist entscheidend für den Erfolg beim Fliegenfischen. Die Rute muss Kontrolle und Kraft bieten, gleichzeitig aber flexibel genug sein, um die Fliege natürlich zu präsentieren. Hier sind einige Überlegungen:

Fliegenrute nach Zielfisch

Unterschiedliche Fische erfordern unterschiedliche Ruten:

  • Forelle (Salmo trutta): Leichte bis mittlere Ruten (Klasse 4-6) für Präzision und sanfte Präsentationen.
  • Hecht (Esox lucius): Schwerere Ruten (Klasse 7-9) für größere Fliegen und kräftige Fische.
  • Barsch (Perca fluviatilis): Mittlere Ruten (Klasse 5-7) für Vielseitigkeit und Kontrolle.
  • Äsche (Thymallus thymallus): Leichte Ruten (Klasse 3-5) für feine Präsentationen.
  • Lachs (Salmo salar): Schwere Ruten (Klasse 8-10) für kraftvolle Würfe und starke Fische.
  • Meerforelle (Salmo trutta trutta): Mittlere bis schwere Ruten (Klasse 6-8) für weite Würfe und große Fische.

Fliegenrute nach Gewässer

Je nach Gewässertyp benötigt man unterschiedliche Ruten:

  • Fluss: Mittlere bis lange Ruten (2,4 – 2,7 m) für präzise und weite Würfe.
  • See: Lange Ruten (über 2,7 m) für weite Würfe und Kontrolle in offenen Gewässern.
  • Salzwasser: Schwerere Ruten (Klasse 8-12) für große Fische und robuste Bedingungen.

Fliegenrute nach Fliege

Die Art der verwendeten Fliege beeinflusst die Wahl der Rute:

  • Trockenfliege: Leichte bis mittlere Ruten (Klasse 3-5) für präzise Präsentationen auf der Wasseroberfläche.
  • Nassfliege: Mittlere Ruten (Klasse 4-6) für vielseitige Einsatzmöglichkeiten.
  • Nymphe: Mittlere Ruten (Klasse 4-6) für präzise Unterwasserpräsentationen.
  • Streamer: Schwerere Ruten (Klasse 6-9) für große und schwere Fliegen.

Beste Fliegenrute

Die beste Allrounder-Fliegenrute sollte vielseitig, robust und benutzerfreundlich sein. Einige empfohlene Modelle sind:

Fliegenrute für Einsteiger / Anfänger

Für Anfänger ist es wichtig, eine Rute zu wählen, die leicht zu handhaben und vielseitig einsetzbar ist. Einige empfohlene Modelle sind:

  • Orvis Encounter (Lat. „Orvis Occursus“): Gutes Einsteiger-Set mit allem, was man braucht.
  • Redington Path (Lat. „Redington Iter“): Benutzerfreundlich und vielseitig.
  • Echo Base (Lat. „Echo Fundamentum“): Preiswert und einfach zu bedienen.

Fliegenruten Hersteller

Die Wahl des richtigen Herstellers kann den Unterschied machen. Hier sind einige der besten Hersteller:

  • Sage: Bekannt für ihre hochwertigen und leistungsstarken Ruten.
  • Orvis: Bietet eine breite Palette von Ruten für alle Niveaus und Budgets.
  • Redington: Gute Preis-Leistungs-Verhältnis und benutzerfreundliche Ruten.
  • G. Loomis: Hervorragende Qualität und innovative Designs.
  • Winston: Elegante und leistungsstarke Ruten, ideal für anspruchsvolle Angler.

Fliegenruten Pflege

Die richtige Pflege Ihrer Fliegenrute ist entscheidend für ihre Langlebigkeit und Leistung. Hier sind einige Tipps:

  • Reinigung: Spülen Sie die Rute nach jedem Gebrauch mit klarem Wasser ab, besonders nach dem Salzwasserangeln.
  • Lagerung: Bewahren Sie die Rute an einem kühlen, trockenen Ort auf, vorzugsweise in einem Rutenschutzrohr.
  • Inspektion: Überprüfen Sie regelmäßig die Ringe und den Rollenhalter auf Schäden und reinigen Sie den Griff, um Schmutz und Öl zu entfernen.

FAQ

Welche Fliegenrute für was?

Die Auswahl hängt vom Zielfisch, Gewässer und deinem persönlichen Stil ab.

Welche Länge Fliegenrute?

Für kleine Bäche sind kürzere Ruten (bis 9 Fuß) ideal, für offene Gewässer können längere Ruten (bis 11 Fuß) Vorteile bringen.

Wie weit kann man mit der Fliegenrute werfen?

Mit Übung und der richtigen Technik sind Würfe über 30 Meter möglich, doch für die meisten Situationen reichen kürzere, präzisere Würfe.

Welche Rute zum Fliegenfischen?

Eine Allround-Rute der Klasse 5/6 eignet sich gut für Anfänger und deckt viele Situationen ab.

Welche Fische kann man mit der Fliegenrute fangen?

Von Forellen und Äschen in Süßwasser bis zu Bonefish und Tarpon in Salzwasser – die Möglichkeiten sind vielfältig.


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